Folgende Worte schrieb meine Großmutter als Brief zu meiner Geburt. Ich selbst habe den Brief zum ersten Mal an meinem 30. Geburtstag gefunden und lesen können. Ihre Worte offenbaren eine Seite meiner Oma, die nicht immer offensichtlich, aber doch spürbar war. Vielleicht berühren ihre Wünsche euch auch so sehr wie mich:
Lieber Jakob,
Der 5. Jänner war für uns alle ein ganz großer, freudiger Tag, dein Geburtstag! Ich freue mich sehr, dass es dich gibt!
Die Jahre werden vergehen, du wächst heran. Im Jahr 2000 wirst du 10 Jahre, du kommst aus dem Volksschulalter, eine neue Entscheidung kommt an dich heran, die weiter Schulbildung. Wie wird dein Lebensweg weitergehen? Einige Jahre später wirst du zu der Generation gehören, die die Welt gestaltet. Ob es leichter oder schwerer wird, für deine Generation, als in unserer Zeit, wer weiß?
Da aber eine Generation, von der anderen nicht gerne Ratschläge annimmt, kann ich nur Wünsche aussprechen:
Ich wünsche dir lieber Jakob, dass dich materielle Sorgen nicht allzusehr drücken. Zufriedenheit, dass du dich auch über Kleinigkeiten noch freuen kannst.
Ich wünsche dir Gesundheit, vor allem ein fröhliches Herz und gute Nerven, um die großen und kleinen Aufgaben zu meistern.
Ich wünsche dir Erfolg im Leben, die Kraft, Misserfolge und die eigenen Fehler auszuschalten.
Ich wünsche dir gute Freunde, Leute, die dich mögen und Menschen um dich herum, mit denen es lohnt zu leben.
Und mir wünsche ich noch (sehr) etliche Jährchen, um dich, lieber Jakob und deine Brüder, Paul und Martin heranwachsen zu sehen.
Machs gut lieber Jakob, Gott segne dich!
In liebe deine Großmutti
P.S.: Zur Erinnerung an deinen
Geburtstag habe ich dir die Zeitung vom 5. Jänner 1990 aufgehoben. Damit du siehst, wenn du einmal lesen kannst, welche Weltprobleme es bei deinem Eintritt ins Leben gab.
© Jakob Hysek 2022–09–27
Originally published at https://www.story.one.
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